Bioenergiedorf Schlacht

Eine Ortschaft hat die Energiewende umgesetzt

Innovative Technologien, ökologische Landwirtschaft und traditionelles Handwerk sorgen für eine regionale Versorgung mit Lebensmitteln und Energie.

Bestandteile des regenerativen Energiekonzepts

  • Eine Holzvergaseranlage erzeugt Strom und Abwärme.
  • Zwei Holzhackschnitzelheizungen speisen pro Jahr ca. 1.000 MWh Wärme in die 1,6 km langen Nahwärmenetze ein.
  • Eine KWKK-Anlage (Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung) im Möbelmarkt erzeugt nach Bedarf Wärme oder Kälte und Strom.
  • Der regenerative Brennstoff Holz kommt aus der unmittelbaren Umgebung und dem eigenen Energiewald.
  • Sonnenenergie wird durch Photovoltaik und Solarthermie genutzt.

Erfolgsbilanz Schlacht

  • Ca. 90 % des Wärmebedarfs werden regenerativ erzeugt.
  • Es wird über 40 % mehr regenerativer Strom erzeugt als im Ort benötigt wird.
  • Regionale Lebensmittel- und Energieversorgung ergänzen einander und sorgen für maximale regionale Wertschöpfung.
  • Ausgezeichnet mit dem Energiepreis 2012 des Landkreises Ebersberg

Die Einwohner von Schlacht und mutige, ortsansässige Unternehmer haben mit strategischem Weitblick gemeinsam die Umstellung auf eine regenerative Energieversorgung geschafft. Der Zusammenhalt im Ort ist dadurch weiter gewachsen.

Den eigenen Weg finden – von anderen lernen

Der örtliche Zimmereibesitzer und sein landwirtschaftlicher Partner konnten vom Know-how im Nachbardorf Steinhausen profitieren: Eine baugleiche Holzvergasungsanlage wurde auch in Schlacht Bestandteil des dorfeigenen Wärmenetzes. Beim Betrieb, der Wartung und bei technischen Problemen wirkt sich dieser Erfahrungsaustausch positiv aus. Die Ideen und Initiativen der Dorfbewohner wurden zu Bausteinen der Energiewende und fügen sich wie selbstverständlich zu dem Gesamtkonzept Bioenergiedorf:

  • der Hofladen – Grundidee der Regionalvermarktung
  • der Busunternehmer als Stromproduzent mit Photovoltaik-Anlagen auf den Werkshallen
  • der Möbelmarkt mit innovativer Klimatechnik und Stromtankstelle
  • ansässige Betriebe als Dienstleister für die Energiewende
  • Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern mit kurzen Transportwegen.
  • ein Energiewald aus Pappeln für zukünftiges regeneratives Heizmaterial

Sehr viele Bürger sind Teil der Bereitstellungskette für  eine nachhaltige Energieversorgung. Bioenergiedörfer leisten
immer einen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung und sind Teil eines gesellschaftlichen Prozesses. Kooperation ist
Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende und für das Modell einer postfossilen Gesellschaft.

Der Energie-3-Sprung in Schlacht

Einsparung – Effzienzsteigerung – Einsatz von erneuerbaren Energieträgern

In Schlacht werden pro Jahr ca. 90.000 Liter Heizöl eingespart – Geld, das in der Region bleibt und letztlich alle Bürger zu Gewinnern der Energiewende macht. Und die Umwelt profitiert auch vom Schlachter Modell: Mit rund 280.000 kg jährlicher CO2-Einsparung leisten die Dorfbewohner „ihren“ Beitrag gegen die Klimaerwärmung.

Schlacht zeigt: Die Energiewende ist möglich. Sie ist in kurzer Zeit umsetzbar und erzeugt positive soziale Prozesse. Moderne technische Entwicklungen, Innovationen und bäuerliche Grundstruktur können im Einklang sein.