Energiewald

Ein Beispiel für nachwachsende Rohstoffe

Als Energiewald oder Kurzumtriebsplantage (KUP) bezeichnet man eine Anpflanzung schnell wachsender und ausschlagfähiger Pflanzen. Besonders geeignet sind Pappeln oder Weiden sowie Gräser wie Miscanthus (Stielblütengras). Diese werden zu Hackschnitzeln oder Pellets verarbeitet.

Ertrag

  • Der Ertrag pro Hektar und Jahr beträgt 8 bis 12 Tonnen Trockensubstanz.
  • Ein Hektar ersetzt ca. 5.000 l Heizöl pro Jahr. Dies entspricht dem Wärmebedarf von 2 Einfamilienhäusern.

Ernte

  • Pappeln alle 3 bis 5 Jahre, Miscanthus jedes Jahr
  • Vollmechanisch mit Hilfe von Häckslern
  • Durch Stockausschlag wachsen die Bäume wieder nach und können mehrmals geerntet werden.

Umweltnutzen

  • Energieholz ist CO2-neutral.
  • Kurze Transportwege
  • Lebensraum für Pflanzen- und Tierwelt

Energiewälder binden Treibhausgase und  brauchen keinen Dünger. KUP-Anbau ist eine nachhaltige Form der Energieerzeugung und  ermöglicht regionale Wertschöpfung.

Wie lange benötigt ein Baum bis zur Hiebreife?

Diese Spanne bezeichnet der Forstwirt als Umtriebszeit. Energiewald,  Feldholz, Kurzumtriebsplantage (KUP) oder auch Kurzumtriebskultur bezeichnen alle dasselbe: den landwirtschaftlichen Anbau von Bäumen auf Ackerflächen mit einer sehr kurzen Umtriebszeit.  Die erzeugte Biomasse kann stofflich verwertet werden, beispielsweise in der Papier-, Zellstoff- und Holzwerkstoffindustrie. Meist wird sie aber als Holzhackschnitzel zur Energiegewinnung genutzt.

Dieser Stamm gehört zu einer Kurzumtriebsplantage aus Pappeln und ist 5 Jahre alt

Dabei werden schnellwachsende Baumarten wie Weiden und Pappeln eingesetzt, deren Wuchsleistung deutlich höher als bei normalen Waldbäumen ist. Sie können schon nach 3 bis 5 Jahren geerntet werden und erreichen in dieser Zeit Höhen von knapp 10 Meter. Nach der Ernte schlagen die Bäume wieder aus. Man kann also mehrmals ernten, ohne wieder neu pflanzen zu müssen.

Energiewälder werden ausschließlich im Winter beerntet, um die Ausschlagsfähigkeit der Stöcke nicht zu gefährden. Dies hat auch den Vorteil, dass die im Laub enthaltenen Nährstoffe auf der Fläche verbleiben. Rechtlich gesehen sind Kurzumtriebsplantagen mit einer Umtriebszeit von 2 bis zu höchstens 20 Jahren kein Wald, sondern behalten den Status von landwirtschaftlichen  Flächen.

Wachsende Nachfrage nach Energieholz

Hackschnitzelheizungen, Pelletheizung, die Verstromung von Holz: neue Heiztechniken sind auf dem Vormarsch. Die absehbare Verknappung fossiler Energien und Maßnahmen gegen den Klimawandel führen dazu, dass immer mehr Menschen auf den regenerativen Energieträger Holz setzen.

Ein Energiewald bietet viele Vorteile

  • KUP-Anbau ist eine optimale Form der Bioenergieerzeugung, volkswirtschaftlich und ökologisch. Der Wald wird in seiner Funktion entlastet.
  • Dem Landwirt bietet der Anbau von KUP eine gute Perspektive – angesichts langfristig gesicherter Holznachfrage und besonders bei steigenden Energiepreisen.
  • Bei dieser sehr sanften Form der Landwirtschaft wird auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln oder Dünger weitgehend verzichtet.
  • Im Vergleich zur landwirtschaftlichen Bodennutzung stellen Kurzumtriebsplantagen eine umweltschonende und vor allem sehr extensive Bewirtschaftungsform dar.

Erneuerbar, dezentral, heimisch, nachhaltig – so soll die Energieversorgung der Zukunft aussehen. Holz als Energieträger kann hier einen großen Beitrag im Energiemix der Zukunft leisten.

Albert Singers Pappelernte im Kleinsegment – Energiewende braucht individuelle Lösungen

https://www.youtube.com/watch?v=2mVa12FhET8