Die „Filzn“ als CO2-Speicher

Ein Beispiel für ein Ökosystem Niedermoor

Ökosystem Moor

  • Lebensraum vieler spezialisierter Arten
  • Wichtiger Kohlenstoff-Speicher (Torf)
  • Wird Torf aufgebaut, spricht man von einer CO2-Senke.
  • Speicher und Filter im Landschaftswasserhaushalt (z.B. Hochwasserschutz)
  • Kühlende Wirkung auf lokales und regionales Klima
  • Funktion als Erholungs- und Erlebnisraum

Unterschiedliche Moortypen

  • Niedermoor
    Die Glonner Filzn ist ein Niedermoor. Ihr Torflager  bildet sich unter dem Einfluss von Grund- und Oberflächenwasser.
  • Hochmoor
    Ein Hochmoor wird ausschließlich durch Regenwasser gespeist. Ein solches gibt es im Süden von Glonn.

Gefahren für das Moor

  • Trockenlegung der Flächen für intensive Land- und Forstwirtschaft
  • Torfabbau

Moore wandeln CO2 aus der Atmosphäre in langlebigen Torf um. Dadurch binden sie pro  Hektar viermal mehr CO2 als die Tropenwälder.

Die Bedeutung der Moore

Bayern mit seinen etwa 220.000 Hektar Moorfläche gehört zu den moorreichsten Bundesländern Deutschlands. Doch nur 5 Prozent davon sind in ihrem natürlichen Zustand erhalten. 95 Prozent der bayerischen Moore sind bereits ausgetrocknet.

Seit dem 17. Jahrhundert werden Moore entwässert, um sie land- und forstwirtschaftlich zu nutzen oder um sie als Rohstofflager auszubeuten. Wegen der fehlenden Mineralien ist der landwirtschaftliche Wert von Moorflächen jedoch eher gering. Hohe Düngergaben sind notwendig, um akzeptable Ernteerträge zu erzielen. Da trockengelegte Moore das Wasser sofort versickern lassen, ist auch die Schädigung des Grundwassers enorm.

Überdüngte Böden und die durch den Klimawandel bedingte Zunahme an Trockenheit verschlimmern die Situation noch. Mit der Schädigung der Lebensräume gehen uns viele der spezialisierten, moortypischen Tiere und Pflanzen verloren. Mehr als drei Viertel der Pflanzenarten, die in Hochmooren wachsen, stehen auf der Roten Liste.

Hinter der Naturschönheit Moor verbirgt sich ein gewaltiges Potenzial für den Klimaschutz. Intakte Moore speichern bis zu 6-mal mehr Kohlenstoff als Wälder gleicher Größe. Werden Moore dagegen zerstört, werden große Mengen des klimarelevanten CO2 freigesetzt. Geschädigte Moore gehören damit zu einer der größten Treibhausgasquellen.

Moore zu schützen ist auch für den Hoch- und Grundwasserschutz unerlässlich. Ähnlich wie Auenwälder saugen sich die moorigen Feuchtgebiete bei Regen voll wie ein Schwamm und leisten damit kostenlos den effektivsten Hochwasserschutz.

Torfentstehung

Moore entstehen durch eine ständige Übersättigung an Niederschlags-, Oberflächen- oder Grundwasser. Durch den mit dem Wasserüberschuss einhergehenden Sauerstoffmangel kommt es zu einem unvollständigen Abbau von Pflanzenteilen und der Entstehung von Torf, der abgelagert wird. Die Torfschicht wächst pro Jahr nur etwa einen Millimeter, es dauert daher also tausend Jahre, bis ein einziger Meter Torf entstanden ist. Torfabbau zerstört in Jahren die Vorräte, die in Jahrtausenden gewachsen sind.

Verwendung von Torf

In Deutschland werden jährlich etwa 10 Millionen Kubikmeter Torf verbraucht, davon ca. ein Viertel als Kultursubstrat im Gartenbau. Um den großen Bedarf an Torf zu befriedigen, kommt schon heute ein großer Teil aus den baltischen und russischen Hochmooren, wo die Moorzerstörung fortgesetzt wird.

Torf ist bei Gärtnern beliebt wegen seiner hohen Wasserspeicherfähigkeit, der völligen Wildkrautfreiheit und seines hohen Luftporenvolumens, das zur Lockerung des Bodens beiträgt. Demgegenüber stehen die Nachteile, dass sich Torf im Boden innerhalb weniger Jahre nahezu völlig abbaut (mineralisiert), Torf an sich nährstoffarm ist und das Wasser für Pflanzen, die in Torf stehen, schlecht verfügbar ist.

Welche Möglichkeiten gibt es, die Verwendung von Torf in Privathaushalten und Gemeinden zu verringern? Wo bekomme ich Alternativen zu Torfsubstrat? Die Antworten finden Sie unter http://www.bund.net/themen_und_projekte/naturschutz/moore/.

Weitere Informationen

NABU-Aktion: Wir gärtnern ohne Torf!

Bundesamt für Naturschutz: Moorschutz – Situation und Handlungsbedarf

DGMT — Deutsche Gesellschaft für Moor- und Torfkunde e.V.: DGMT_Flyer_2010_Leporello