Bürgersolarkraftwerk Bauhof
Ein Beispiel für Stromerzeugung aus der Sonne
Wie funktioniert Photovoltaik?
Die kurzwellige Sonnenstrahlung wird durch die Solarzellen direkt in elektrische Energie umgewandelt. Der erzeugte Gleichstrom lässt sich durch einen nachgeschalteten Wechselrichter in netztauglichen Wechselstrom transformieren.
Kennzahlen Photovoltaik
- Die Leistung von Photovoltaikanlagen wird in Kilowatt-Peak (kWp) angegeben, wobei „Peak“ für Maximalwert (= Nennwert) steht.
- Pro Kilowatt-Peak (= 1.000 Watt) werden durchschnittlich 10 m² Fläche benötigt.
Bürgerbeteiligung
- Das im Nordosten gelegene Dach wurde im Juli 2012 als Bürgersolaranlage mit einer Nennleistung von 41,5 kWp errichtet (Strom für ca. 9 Haushalte)
- Im Mai 2014 wurden auf vier weiteren Dächern rund um das Klärwerk PV-Module mit 61 kWp Gesamtleistung installiert – finanziert als Genossenschaftsprojekt mit Bürgerbeteiligung.
- Auf dem Südwestdach des Bauhofs errichtete die Gemeinde Glonn eine Photovoltaikanlage mit einer Nennleistung von 42,5 kWp (Strom für ca. 11 Haushalte).
Fazit: Energiewende mit Bürgerbeteiligung ist ein Erfolgsmodell!
Die Sonne als Energielieferant
Die Sonne als Energielieferant ist unbegrenzt, umweltfreundlich und steht kostenlos zur Verfügung. Die Pflanzen haben es vorgemacht: Ihr grüner Farbstoff, das Chlorophyll, hilft ihnen, aus Sonnenlicht Zucker zu erzeugen, der die lebensnotwendige Energie liefert.
Bei Photovoltaikanlagen wird Sonnenlicht direkt in Strom umgewandelt, dieser kann dann in das Stromnetz eingespeist oder vor Ort verbraucht werden.
Beim Bau einer Photovoltaikanlage kommt es auf bestmögliche Sonneneinstrahlung und geringe Beschattung an. Bei uns in Südbayern werden Erträge bis zu 1.000 kWh/kWp erzielt, d.h. pro installierter Leistung von 1 kWp werden im Jahr ca. 1.000 kWh produziert; das entspricht etwa der Energie von 100 Litern Heizöl.
Eine Bürgersolaranlage
Eine Bürgersolaranlage ist eine von privaten Investoren gemeinsam betriebene Photovoltaikanlage, meistens in der Rechtsform einer GbR oder einer Genossenschaft. Initiator ist oft eine Bürgerinitiative.
Die beteiligten Bürger profitieren hier vor allem von der Einspeisevergütung. Es handelt sich aber nicht um reine Geldanlagen, vielmehr agieren die Investoren oft aus ethischer und ökologischer Motivation. Dennoch kann sich eine solche Investition auch finanziell lohnen.
Die Bürgersolaranlage auf dem Glonner Bauhof
Für dieses Bürgersolarkraftwerk gründeten die Mitglieder des Aktionskreises Energiewende Glonn 2020 e.V. die „Bürgersolarkraftwerk Bauhof Glonn GbR“. 19 Gesellschafter, darunter auch der Aktionskreis selbst, beteiligen sich an der Gesellschaft. Der Jahresgewinn wird entsprechend der Höhe der Einzelbeteiligungen verteilt.
Sonnenstrom für den Betrieb der Kläranlage
Im Juni 2014 wurde auf einem Erweiterungsbau des Bauhofs und auf vier Dächern in direkter Umgebung eine weitere PV-Anlage in Betrieb genommen. Diese Anlage wurde von der Energiegenossenschaft REGE e.G. errichtet und dann an die Gemeinde Glonn verpachtet. Der erzeugte Strom wird größtenteils direkt für den Betrieb des Klärwerks verbraucht und senkt dessen Stromkosten. Auch die Gemeinde Glonn betreibt auf Teilen der Dachfläche des Bauhofs eine PV-Anlage. Insgesamt ist auf den umliegenden Dächern eine Leistung von 140 kWp installiert.
Bei der Inbetriebnahme, von links nach rechts: Klimaschutzmanager Hans Gröbmayr, Landrat Robert Niedergesäß, Bürgermeister Josef Oswald und Projektverantwortlicher Fritz Gerneth
Die Nutzung von Solarenergie steht für Unabhängigkeit und Umweltschutz. Sie macht uns autark von den großen Energieversorgern, ist kostenlos und kann, bei effizienter Nutzung, sogar zusätzliches Geld in die Haushaltskasse bringen. Durch Bürgersolaranlagen können Bürger ihren persönlichen Beitrag zu einem nachhaltigen Energiesystem leisten.
Weitere Informationen
Die Energiegenossenschaften im Landkreis Ebersberg: BEG und REGE
Umfassende, herstellerneutrale Informationen zu Photovoltaik, Technik, Planung, Wirtschaftlichkeit, Eigenverbrauch, Speichersystemen und vielem mehr finden Sie auf der Seite des Centralen Agrar-, Rohstoff-, Marketing- und Energie-Netzwerk (C.A.R.M.E.N.)